Samstag, 25. Juli 2009

Mit Roulette Spielen wird ein Traum wahr!

Mein Steuerfachmann fragte mich einmal, wie ich denn existieren könne bei
der geringen Höhe meines tatsächlich zu versteuernden Einkommens im
Vergleich zu meiner Vielzahl von finanziellen Verpflichtungen.
Nun ich antwortete ihm: "Ich kenne eben eine gute Bank, die gibt mir immer,
was ich brauche."
Aus seinem irritierten Schweigen schloss ich, dass er mit der Antwort nicht
viel anfangen konnte. Er wusste zu dieser Zeit ja nicht, dass ich mit "Bank"
die Spielbank(en) meinte.
In der Tat war mein Verhältnis zu Geschäftsbanken - wie bei den meisten
Zeitgenossen - nicht immer frustfrei. Was aber Spielbanken betrifft, so war
mir der Umgang mit Ihnen in den vergangenen eineinhalb Jahrzehnten
ausgesprochen angenehm: kein Bittstellen, keine peinlichen Verhöre, kein
lästiger Papierkrieg, keine ignoranten Angestellten, keine arroganten
Bescheide, sondern diskrete Atmosphäre, höfliche Umgangsformen, sofortige
Auszahlungen, keine indiskreten Fragen nach dem Verwendungszweck,
respektvolle Dankbarkeit, kundenfreundliche Öffnungszeiten (auch nachts
und an Sonn- und Feiertagen), weltweite Möglichkeiten,
Spekulationsgewinne, die uneingeschränkt steuerfrei sind und so weiter.
Der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski schrieb in seinem Roman "Der
Spieler", der übrigens halbauthentisch ist, weil er eigene Erfahrungen
mitverarbeitet:
"Ich vermag in dem Wunsch, möglichst viel Geld in möglichst kurzer Zeit zu
gewinnen, nichts Schmutziges zu sehen."
Kann man aber dauerhaft beim Roulette gewinnen?
Rein mathematisch betrachtet sind die Voraussetzungen eigentlich gegeben.
Es gibt kein anderes Glücksspiel auf der Welt, das solch eine hohe
Gewinnausschüttungsquote aufweist: nämlich 97,3 Prozent! Vielleicht nennt
man Roulette deshalb auch "Königin der Spiele".
Dennoch werden 99 % der Spielbankbesucher obige Frage mit nein
beantworten. Aus ihrer eigenen Erfahrung heraus. Auch viele Systemspieler
werden sich dieser Meinung eingeschränkt anschließen. Schließlich hat der
Spieler zwei Riesennachteile gegenüber der Spielbank:
· Er hat stets einen mathematischen Nachteil (wenn er z.B. alle 36
Zahlen und die Zero setzt = 37 Stücke Einsatz), erhält er nur den 35-
fachen Einsatz zurück).
· Er ist stets unterkapitalisiert (die Bank hat einfach mehr Geld).
Während sich so ziemlich jeder Spieler dessen mehr oder minder bewusst ist,
wissen die meisten jedoch nicht um die zwei Vorteile, die sie gegenüber der
Bank haben:
· Sie können den Zeitpunkt des Einstiegs selbst bestimmen (Sie müssen
nur setzen, wenn sie es für richtig halten; z.B. wenn eine Analyse zu
einer erhöhten Gewinnwahrscheinlichkeit geführt hat).
· Sie können den Zeitpunkt des Ausstiegs selbst bestimmen.
Jetzt sagen Sie bitte nicht, das sei doch alles selbstverständlich. Diese
eigentlich selbstredenden Vorteile werden von der Mehrheit der
Casinobesucher nicht richtig eingesetzt. Viele setzen zwanghaft bei jedem
Coup, bis das Spielkapital verbraucht ist. Bis sie gezwungen sind aufzuhören.