Samstag, 25. Juli 2009

Die dümmsten Bauern haben die grössen Kartoffeln

Aber aus meiner Rolle als moralischem Beistand wurde rasch die eigentliche
Hauptfigur: Während mein Freund prompt verlor und von seinem ersten
Verlustabend so geschockt war, dass er nie mehr in einem Casino der Welt
gesehen wurde, hatte ich das Glück auf meiner Seite und gewann ein wenig
(umgerechnet 110 Euro).
Fasziniert von diesen neuen Möglichkeiten ging ich am nächsten Abend
wieder spielen – und gewann wieder. Diesmal schon mehr als das Doppelte
als bei der Premiere (280 Euro).
Im Glauben, dass das so weitergehen müsse, wurde ich auch am dritten
Abend Roulette spielen gesehen – und es klappte wieder. Diesmal betrug der
Tagesgewinn mit umgerechnet etwa knapp 500 Euro schon mehr als an den
beiden Vortagen zusammen.
Nach nur acht Tagen hatte ich das Geld für die Investition meines Freundes
zusammen, denn meine Gesamtgewinnsumme betrug mittlerweile 11.850
Euro und ich konnte ihm 6.000 Euro überweisen.
Wenn ich so etwas in einem Magazin gelesen oder im Fernsehen gesehen
hätte, hätte ich über soviel lebensfremde Fantasie seitens des Autors nur
verständnislos den Kopf geschüttelt.
So aber schrieb das wirkliche Leben wieder einmal eine unglaubliche
Geschichte selbst und ich war Hauptdarsteller.
Weitere zwei Tage später war mein Gewinnstand schon bei über 20.600 Euro
angelangt. Es war das schärfste, was ich bis dahin in vier Jahrzehnten erlebt
hatte. Die Euphorie lässt sich kaum beschreiben.
Ich konnte es kaum abwarten, bis das ausgewählte Casino am nächsten Tag
wieder öffnete. Es war fast paradiesisch, wenn ich nicht immer mal wieder
Angst vor Verlust und schweißnasse Hände gehabt hätte. Aber das ist halt
der Preis, den man zahlen muss. Ohne Schweiß kein Preis!